Das Verhältnis zwischen „Russen“ und „Deutschen“ ist ja seit vielen Jahren von einer vor allem in den alten Bundesländern ausgeprägten Russophobie geprägt. Gepflegt wird diese Idiotie durch immer neue Konfrontationen zwischen Deutschland (bzw. den Amerikanern, der NATO, der EU und einigen ihrer Vasallen) und dem bösen Putin-Russland. Das fällt auf den fruchtbaren Boden einer gerade in Westdeutschland sehr weitgehenden Ahnungs- und Kenntnislosigkeit über das schön immer „Böse“ im Osten. Die meisten Deutschen kennen trotz ihrer angeblichen Weltoffenheit und Weltläufigkeit keine Russen, waren noch nie in Russland und glauben deshalb alteingessenen Vorurteilen und der Staatspropaganda.
Das war in einigen deutschen Landstrichen schon einmal anders und es gab vielfältige persönliche und höchst unterschiedliche Kontakte zwischen Menschen hierzulande und in Rußland. Viele DDR-Bürger studierten in der damaligen UdSSR oder hatten über ganz verschiedene Kanäle beruflicher, kultureller, sportlicher oder politischer Art persönliche Bekanntschaften und Erlebnisse mit „Russen“. Viele konnten sogar Russisch oder zumindest etwas Schul-Russisch. Und es gab natürlich auch Sowjetbürger, die in der DDR wirkten und Deutsch sprachen.
Die Herausgeber haben Aufzeichnungen über solche Kontakte und Erlebnisse in diesem Band gesammelt. Von Polit-“Prominenz“ bis hin zum ganz normalen „kleinen Bürger“. Und sogar ein paar Westdeutsche haben dazu beigetragen. Vielleicht und hoffentlich ein kleiner Beitrag, weit verbreitete Vorurteilen zu begegnen und ein wenig Neugier zu wecken …
Eine Herzensangelegenheit für die Edition Schwarzdruck, die sich immer noch auch als „Kollektiv der deutsch-russischen Freundschaft“ versteht.