Dreißig Jahre liegen zwischen den Texten. Tagebuchaufzeichnungen aus ungewöhnlichen Zeiten. Sowohl 1990 im Juni, nach der Währungsunion und vor dem offiziellen Anschluß der DDR, als auch im Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns, lebte man in diesem Land ungewöhnlich. Konnte auf keinerlei Erfahrungen in solchen Situationen zurückgreifen. Eva Maria Kohl hat Tagebuch geführt. Und schreibt dabei über höchst interessante und natürlich auch ganz persönliche Erfahrungen, wie sie und ihr Umfeld mit plötzlich über einen hereinbrechenden gesellschaftlichen Veränderungen völlig unvorbereitet umging. Umgehen musste. Mit Ängsten, Zweifeln, Egoismen, Gemeinheiten. Aber auch mit Hoffnungen und Solidarität. Dabei sind es gerade die mittlerweile fast vergessenen „Kleinigkeiten“, die in solchen Situationen unglaublich wichtig waren. Diese Texte holen die Erinnerung daran zurück.