Vom Fachassistenten gleich nach dem Germanistikstudium 1955 über verschiedene andere Funktionen bis zum Direktor der Akademier der Künste der DDR (1990-1993) - es scheint ein stetiger Karriereweg, den der Sohn eines Berliner Kommunisten und Arbeiters in der DDR ging. Ulrich Dietzel lernte viele Künstler und Schriftsteller kennen, arbeitete eng mit Bodo Uhse, Stephan Hermlin und Heiner Müller zusammen, war zeitweilig der Leiter eines der größten Literaturarchive - aber "glatt" ging das nicht. Mehr und mehr entfernte er sich als junger Mann von den Dogmen des vaters, suchte nach eigenen Überzeugungen, pendelte zwischen Robert havemann und den Direktiven der Partei, erlebte viele Auseinandersetzungen und Stürme hautnah.
Das Buch von Ulrich Dietzel will nichts enthüllen, entlarven, gar abrechnen. Es ist eine Lektüre, die nachdenklich macht, denn Ulrich Dietzel läßt sich auch heute selbständiges Denken nicht nehmen.