Im Jahr 1985 verlässt Antje Leetz mit ihren beiden Kindern die DDR. Nicht in Richtung Westen – sie geht nach Russland, dessen Literatur sie liebt und wo sie Freunde hat. An einem Moskauer Verlag wird sie als Redakteurin arbeiten. Drei Jahre lang erlebt sie im Epizentrum von Glasnost und Perestroika hautnah den Aufbruch der sowjetischen Gesellschaft zu einer demokratischen Erneuerung. Vor allem in der Kultur beginnt eine bewegte Zeit: Verbotene Theaterstücke kommen auf die Bühne, wertvolle Manuskripte werden aus dem Giftschrank geholt, gedruckt und millionenfach gelesen, Filme, die lange auf Eis lagen, endlich aufgeführt. Der kolumbianische Schriftsteller Márquez beschwört 1988 Gorbatschow: »Bringen Sie die Perestroika zu Ende, es ist wichtig für die ganze Welt.« Doch das ist nicht gelungen. Über das Land brach der harte Kapitalismus herein. Wieder fährt Antje Leetz nach Russland, nun als Rundfunkautorin. Sie schaltet das Mikrofon ein, nicht nur in Moskau und Petersburg, auch in der Provinz und auf langen Zugfahrten durch die russischen Weiten. Aus Sendungen für deutsche Rundfunkstationen entstanden dreizehn authentische Erzählungen über Vergangenes und Gegenwärtiges, über außergewöhnliche Menschen und die faszinierende russische Literatur. Und über die nicht enden wollenden Kriege …
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Die Familie des sozialistischen Schriftstellers und Arztes Friedrich Wolf (1888-1953). Ist über sie nicht schon längst alles gesagt? Mitnichten. Nehmen wir etwa die Frage der Kindererziehung in der Familie Wolf. Welcher Geist herrschte in diesem Hause? Und nach welchen pädagogischen Maximen wurden die beiden Söhne Markus und Konrad, die später führende politische bzw. künstlerische Funktionen im sozialistischen Staat der DDR übernahmen, von ihren Eltern Else und Friedrich Wolf erzogen? Stefan Gotthelf Hoffmann gewährt in seinem Essay Die weite Welt wird eng neue Einblicke in die Familienbiographie der Wolfs. Mit seinem Ansatz, den in der Rezeptionsgeschichte verengten Blick auf diese Familie zu weiten und die familiengenealogische Verwobenheit in den Fokus zu stellen, gelingt es ihm, Erklärungen zu bisher offen gebliebenen Fragen zu formulieren. Denn, so sein Verständnis, alles hängt miteinander zusammen, lässt sich nicht trennen und erklärt sich gewissermaßen aus sich selbst. Woher stammte das übergroß ausgebildete Sendungsbewusstsein bei den Söhnen, das eigene Leben als »politischen Auftrag« zu verstehen? Friedrich Wolf, das ist offensichtlich, war die Schlüsselfigur bei der Ausbildung familialer Identitätskerne. Warum aber verpflichtete er seine beiden Söhne dazu, sich ein Leben lang für die Verwirklichung eines politischen Sozialismus einzusetzen? Worin liegen die tieferen Ursachen für diese »väterliche Fessel«, die die Söhne für immer an ihre Familie band, und zwar derart, dass von einer Verschmelzung familialer Identitätskerne mit der Utopie einer humanen-sozialistischen Welterneuerung ausgegangen werden kann? Und warum besaß die Loyalität gegenüber der Familie überhaupt so eine große, absolute Bedeutung? Der Autor findet Antworten in der Familienchronik der Wolfs. Die erste Ursache, aus der »kämpferische« Impulse für einen Wandel zu einem friedlicheren, gerechteren und sozialeren Zusammenleben in der Gesellschaft hervorgingen, ist in der eigenen jüdischen Familiengeschichte verortet und bezieht sich auf ein schweres Kapitalverbrechen Ende des 19. Jahrhunderts. Wer den Schriftsteller Friedrich Wolf verstehen will, so Hoffmanns These, muss den 3. März 1884, muss das Nordecker Trauma der Familie Wolf mit einbeziehen. |
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Der Schutzverband Deutscher Schriftsteller im Exil war eine Vereinigung aus Hitler-Deutschland vertriebener Autoren – und zugleich die wichtigste Kulturorganisation der deutschen Antihitler-Emigration in Frankreich. Der vorliegende Band gibt eine Gesamtdarstellung von Entwicklung und Wirken des Verbandes, von seiner Gründung 1933 bis zum Verbot am Beginn des zweiten Weltkrieges im Sommer 1939. Angefügt sind Informationen über den Verband Deutscher Journalisten in der Emigration und die Bildungsarbeit der Freien Deutschen Hochschule in Paris. |
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Roland R. Berger ist nicht vorrangig als »Auftragsgraphiker« bekannt, obwohl er jahrzehntelang immer wieder »im Auftrag« gearbeitet hat. Die Grenzen zu seinen freien Arbeiten sind fließend, auch dort gibt es eine große Anzahl Graphiken zur Literatur. Dieses Buch stellt die eher gebrauchsgraphischen Arbeiten Bergers vor: Illustrationen im engeren Sinne (also den Text fortlaufend begleitende Bilder) und zweckgebundene Arbeiten für Theater, Verlage, Gemeinschaftsprojekte, Vereine und private Auftraggeber. Überraschend ist die Vielfalt der verwendeten Techniken und der Gestaltung. Mit einem einführenden Text von Helmut Müller. |
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Der Kalender ist mal wieder recht spät, nun aber doch noch rechtzeitig fertig geworden. Thema ist der 150. Geburtstag von Karl Kraus. Wenn dieser Herr sich zu irgendetwas geäußert hat, dann ist eigentlich alles dazu gesagt. Präziser als jede andere Bemerkung. Und Pazifist war er auch. Also ein Mann, der es als Zeitgenosse heute nicht leicht hätte. Das wunderschöne Thema haben sehr vielfältig originell und original(typo)grafisch bearbeitet: Oskar Bernhard (Rehlensche Handpresse Nördlingen), Daniel Kunz (Basel), Jürgen Meyer Jurkowski (Hamburg), Julienne Jattiot (carpe plumbum, Leipzig), Roland R. Berger (Edition Linksrum, Hohen neuendorf), Thomas Konietschke (Kaefertal-Presse, Eppenhausen), Katja Labedzki (38p, Halle), Heike Schnotale (Officina Arcana, Pirna), Undine Schneider (Berlin) und natürlich Marc Berger (Edition Schwarzdruck, Gransee). Es wurden wie immer 100 Exemplare im Format von 58 x 21 cm gefertigt, von denen allerdings die meisten nicht in den Handel kommen. Solange der Vorrat reicht, können Verkaufsexemplare zu Preis von 80 Euro in unserem Shop geordert werden.
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Als Dichter wurde er berühmt, als Filmautor aber ist er kaum bekannt. Dabei hat Günter Kunert (1929-2019) über 48 Jahre hinweg die Szenarien für insgesamt 63 Kino- und Fernsehfilme, Serien und Filmfeuilletons geschrieben. Eine geradezu uferlose Fabulierfreude und ein enormer Bilderreichtum, verbunden mit scharfem, intelligentem Witz, charakterisieren seine Texte für Film und Fernsehen, auch die vielen nicht realisierten Arbeiten. Scheinbar mühelos überführte Kunert seinen fantastischen Kosmos in ein modernes Massenmedium und bediente dabei etliche Genres: den Krimi, die Gesellschaftssatire, das Kammerspiel, die Fernsehserie, das Melodram, Film- und Fernsehessays. Als entschiedener Individualist rieb sich Kunert an den bleiernen Verhältnissen in der DDR und hatte lange Auseinandersetzungen mit ihrer Zensur. 1976 gehörte er zu den Erstunterzeichnern der Petition gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. Unterhaltsam, vergnüglich, kurzweilig sind seine Filme und Entwürfe noch bei überraschenden Wendungen. Pessimismus und sprühender Witz verbinden sich zu einer faszinierenden Einheit. Hier werden erstmals alle verfilmten, gedruckten und verbotenen Texte des Dichters Günter Kunert publiziert, die er fürs Kino und über das Kino geschrieben hat. |
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Fast alle Berliner kennen die Gaudystraße in (Ost-)Berlin, fast keiner kennt den Namensgeber. Talentiert und außerordentlich fleißig, aber vom Leben gebeutelt, früh gestorben und so nie zur echten Berühmtheit geworden, wirkte Franz von Gaudy als Autor vorwiegend in Berlin. Die Herausgeberin und Nachwortautorin Doris Fouquet-Plümacher versucht diesen durchaus unterhaltsamen und zeitkritischen Geist der Vergessenheit zu entreißen mit „Appetithäppchen“ auf die Gesamtausgabe der Werke Gaudys – die aber in einem anderen Verlag erscheint. Weil der Schwarzdrucker gern schon wieder mit dem verehrten Kollegen Rainer Ehrt zusammenarbeiten wollte, war das eine neue Gelegenheit, den amtierenden deutschen Meister in der Illustration zu Themen des 19. Jahrhunderts sich austoben zu lassen. Ein kleines und fast bibliophiles Werk mit der Erzählung „Aus dem Tagebuch eines wandernden Schneidergesellen“ und einem ausführlichen Nachwort ist so entstanden. |
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Als der damals 30jährigeAutor 1980 seinen Vater nach einem Suizid tot auffindet, ändert sich sein Leben schlagartig. Aber erst nach einem erneuten Schicksalsschlag beginnt er in einer Art Selbsttherapie, sich mit vielen „weißen Flecken“ seiner Familiengeschichte auseinanderzusetzen über die sein Vater wenig wusste und sprach. Dabei entsteht eine spannende Geschichte über eine deutsch-jüdische Familie. |
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Ich berichte aus meinem Blickwinkel, was sonst. Doch geht es mir nicht in erster Linie um Autobiographie. Ich spreche von Sinn und Unsinn einiger Projekte, an denen ich im Kreis meiner Kollegen engagiert mitgearbeitet und in die ich viel Zeit und Kraft investiert habe. Diese Kollegen, das waren Mitarbeiter des Germanistischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin, des Instituts für deutsche Sprache und Literatur der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und später des Zentralinstituts für Literaturgeschichte. Wir wollten jeweils das Beste aus den selbstgewählten oder uns übertragenen Forschungsaufgaben machen, uns auch – freilich zurückhaltend – gegen engstirnige ideologische Vorgaben oder Erwartungen wehren. Die Verbote und Einschränkungen seitens der politischen und ideologischen Linienrichter in unserem Land östlich der Elbe geben Zeugnis davon. Wer sich – wie ich das tue – gegen die in der Bundesrepublik lautstark geforderte Delegitimierung der DDR sperrt, heißt nicht gut, was an Unsinn und Unrecht im Namen eines realen Sozialismus geschah, in dem Land, das meine Freunde und ich verbessern, nicht beseitigen wollten. Dieter Schiller |
25,00 €
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Dieses Buch bietet Einblicke, Zugänge und Lesarten zu Werken der Kinder- und Jugendliteratur, die zwischen den Jahren 1949 und 1989 in der Deutschen Demokratischen Republik geschrieben, gedruckt oder gelesen wurden oder die auf diese Zeit literarästhetisch Bezug nehmen. Es stellt immer noch bedeutsame, aber auch weitgehend vergessene Werke und AutorInnen dieser Zeit vor, fragt nach ihren poetischen Selbstverständnissen und Werdegängen und nach den Rahmenbedingungen, unter denen sich diese entwickeln konnten und die in den Texten noch zu erahnen sind. Das Anliegen dieses Buches ist es, den oft eindimensional eingeschränkten Blick auf die Kinder- und Jugendliteratur in der DDR kritisch zu öffnen und der Frage nachzuspüren, wie diese Texte aus heutiger Perspektive zu lesen und zu verstehen wären. |
27,00 €
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In der Nacht vom 2. auf den 3. März 1884 wurde das jüdische Ehepaar Salomon und Johanna |
72,00 €
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Fast alle Berliner kennen die Gaudystraße in (Ost-)Berlin, fast keiner kennt den Namensgeber. Talentiert und außerordentlich fleißig, aber vom Leben gebeutelt, früh gestorben und so nie zur echten Berühmtheit geworden, wirkte Franz von Gaudy als Autor vorwiegend in Berlin. Die Herausgeberin und Nachwortautorin Doris Fouquet-Plümacher versucht diesen durchaus unterhaltsamen und zeitkritischen Geist der Vergessenheit zu entreißen mit diesem „Appetithäppchen“ auf die Gesamtausgabe der Werke Gaudys – die aber in einem anderen Verlag erscheint. Weil der Schwarzdrucker schon immer mal wieder mit dem verehrten Kollegen Rainer Ehrt zusammenarbeiten wollte, war das nun endlich DIE Gelegenheit, den amtierenden deutschen Meister in der Illustration zu Themen des 19. Jahrhunderts sich austoben zu lassen. Ein kleines und fast bibliophiles Werk mit der Erzählung „Canaletta“, dem Gedicht „Die drei Schwestern“ und einem ausführlichen Nachwort ist so entstanden. |
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Holzlettern hatten immer einen eigenen Reiz in der wunderbaren Welt des Buchdrucks. Nicht nur die Größe der damit druckbaren Schrift, sondern auch viele andere Merkmale unterscheiden sich sehr von der Ästhetik und Technologie des klassischen „Bleisatzes“. Es gibt leider kaum Veröffentlichungen zum Thema Holzlettern aus und in Deutschland. Und schon gar kein wirkliches „Standardwerk“ zum Thema, wie es in anderen Ländern zumindest versucht worden ist. Dieses kleine – dafür außerordentlich reich bebildertes – Buch kann das natürlich auch nicht leisten, ist aber ein erster Versuch, zumindest einiges Wissenswertes für die „Nachwelt“ festzuhalten. Es ist eine ganz persönliche Bilanz von Peter Vöge: kein rein technisches Sachbuch über Fräsen und Schriftmuster, sondern Berichte über seine Arbeit mit faszinierenden Menschen und faszinierenden Lettern. Mit vielen Informationen über Schicksale von Machern und Maschinen und Einblicken in technische Prozesse. Neben einem kurzen Überblick über die Geschichte der Holzlettern und einem Einblick in die Technologie ihrer Herstellung werden die Holzschriftenhersteller Wilfried Diller, Alfons Zwosta, Ewald Drescher, Jim DeLittle und Michael Linke ausführlich vorgestellt. Angereichert werden diese teils sehr persönlichen Erinnerungen durch zahlreiche Abbildungen ihrer Schriftmuster. |
30,00 €
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Thuro Balzer (1882 bis 1967) zog nach einer fundierten Ausbildung an der Breslauer Akademie für Kunst und Kunstgewerbe 1908 in seine langjährige Wahlheimat Rostock, weil er hier eine Stelle als Zeichen- und Sportlehrer antreten konnte. Parallel dazu entwickelte er sich zu einer anerkannten Künstlerpersönlichkeit, die vielen Schülern und teilweise späteren Künstlern wie Mechthild Mannewitz (geb. Schlenger, 1926) oder Jo Jastram (1928-2011) sein Wissen weitergab. Seine Motive waren zunächst vorwiegend Rostock, später auch der Darß, die Gegend um Feldberg und deren weitere Umgebung. Hier entstanden sensible Landschaftsmalereien. Durch sein Schaffen auf dem Darß zählt er zur sogenannten zweiten Generation der Ahrenshooper Künstlerkolonie. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine Malerei, aber dieses Buch widmet sich auch seinen weniger bekannten Seiten als Fotograf und Gebrauchsgrafiker. |
25,00 €
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Der erste „richtige“ Lyrikband der Autorin. Wurde auch Zeit dafür: Eine interessante Stimme mit einem breiten Themenspektrum. Oft etwas melancholisch, manchmal witzig, ein Blick ins private Kleine und ins gesellschaftlich Große. Einfach schöne Gedichte, mit denen man sich beschäftigen kann. |
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»Eiweiß und Haferflocken eignen sich nur bedingt zur Überbrückung von Versorgungsengpässen im Bereich der Strukturtapeten.« |
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Keine Dichtung hat den Hunger besänftigt Jorge Teillier |
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Christoph Heins literarisches Werk ist reich, vielgestaltig und spannend. In Ost und West bekannt wurde er 1982 mit der Novelle »Der fremde Freund«. Seither erschienen in großer Regelmäßigkeit Romane, Essays und Dramen. Hein ist sich in seinem kritischen Zeitbezug stets treu geblieben und gilt als der Chronist deutscher Wirklichkeit. Rüdiger Bernhardt kennt Heins Texte genau und hat sie von Anfang an durch profunde Interpretationen begleitet. Sein Buch bietet eine Gesamtschau auf Heins Schaffen. |
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Vor 200 Jahren konnte Karl Friedrich Schinkel seinen Musentempel, das Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt, eröffnen. Der Platz hatte einen würdigen Mittelpunkt und Abschluss gefunden und war zu einem der schönsten Europas geworden. Die Menschen waren begeistert, auch von der einzigartigen Schönheit im Innern. Dieser Band stellt die mehr als 300 bildkünstlerischen Werke vor, untersucht ihre Herkunft, Entstehung, ihre Ikonografie und sucht jeweils die Bezüge zum Schinkel-Original. Die Schöpfer dieser restaurierten, rekonstruierten und neu geschaffenen Kunstwerke werden in Kurzbiografien gewürdigt. |
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Das Blatt entstand auf Anregung einer Gruppe junger Druckerinnen, die gern etwas mehr gewußt hätten über die Rolle der Frauen in der Geschichte der grafischen Industrie. Da der Schwarzdrucker ja ohnehin der Meinung ist, dass die meisten Dinge, die Männer so machen, auf Anregung, Druck oder zumindest Hilfestellung von Frauen zurückgehen, war der Weg zu einer ersten Postkartenidee nicht weit. Und aus einer Postkarte wurde schnell eine Serie. Zwölf Sternstunden um zwölf historisch verbürgte Frauen, die die Druckgeschichte entscheidend geprägt haben. Ob die Worte immer genauso wie beschrieben wirklich gefallen sind, kann man zwar nicht beweisen. Das Gegenteil aber auch nicht. Weil der Schwarzdrucker momentan zu wenig Zeit hat, diese Postkarten standesgemäß im Buchdruck zu drucken, wurde daraus (erstmal) dieses Plakat. Ist ja auch viel schöner und praktischer als ein MUSS für die Wand jeder feministischen Druckwerkstatt aller denkbaren Geschlechter. |
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»Ein geborener Menschenführer« sei Willi Münzenberg gewesen, schreibt Arthur Koestler in seinen Erinnerungen. Seine Fähigkeit, innovative Leute als Mitarbeiter um sich zu scharen und namhafte Intellektuelle für seine Aktionen gegen Imperialismus, Krieg und Faschismus zu gewinnen, ist Legende. Am Beispiel des Umgangs mit deutschen Intellektuellen sucht Dieter Schiller den Weg dieses undoktrinären, doch lange parteitreuen Kommunisten nachzuzeichnen. Es ist der Weg vom bekannten Propagandisten der Komintern zum geschmähten Parteioppositionellen, der Weg vom Anhänger Stalins zum demokratischen Sozialisten. |
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Mit heiterer Nachdenklichkeit schildert Dieter Schiller sein Leben als Literaturwissenschaftler. Sensationen hat er dabei nicht zu vermelden, erinnert aber – aus sehr persönlicher Sicht – an Wissenswertes aus dem Wissenschaftsbetrieb der DDR, zumal seinen Arbeitsstellen Humboldt-Universität und Akademie der Wissenschaften in Berlin. Was er – oft mit selbstironischen Zügen – zu berichten hat, ist eine bei allen Aufregungen eher stille Geschichte, die nach der politischen Wende in ein Dasein als Privatgelehrter mündet. Frustration und Glück lagen zuweilen dicht beieinander und so verschweigt dieses Buch nicht, wie hilfreich seine private Sphäre dem Schreiber war. Er stand am Rande der großen Welt, aber stets engagiert in den politischen und sozialen Entscheidungen – und deshalb mittendrin.
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Dreißig Jahre liegen zwischen den Texten. Tagebuchaufzeichnungen aus ungewöhnlichen Zeiten. Sowohl 1990 im Juni, nach der Währungsunion und vor dem offiziellen Anschluß der DDR, als auch im Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns, lebte man in diesem Land ungewöhnlich. Konnte auf keinerlei Erfahrungen in solchen Situationen zurückgreifen. Eva Maria Kohl hat Tagebuch geführt. Und schreibt dabei über höchst interessante und natürlich auch ganz persönliche Erfahrungen, wie sie und ihr Umfeld mit plötzlich über einen hereinbrechenden gesellschaftlichen Veränderungen völlig unvorbereitet umging. Umgehen musste. Mit Ängsten, Zweifeln, Egoismen, Gemeinheiten. Aber auch mit Hoffnungen und Solidarität. Dabei sind es gerade die mittlerweile fast vergessenen „Kleinigkeiten“, die in solchen Situationen unglaublich wichtig waren. Diese Texte holen die Erinnerung daran zurück. |
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Vieles wird berichtet und so manches propagiert, wie sich denn in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Verhältnisse zwischen den sowjetischen Besatzern und den besiegten und/oder befreiten Deutschen in der sowjetischen Besatzungszone gestalteten. Je länger das aber zurückliegt, umso weniger weiß man tatsächlich darüber. Der „großen Politik“ kann man noch einigermaßen auf die Spur kommen, dem alltäglichen Leben wurde bisher noch nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Und die Zeitzeugen werden immer rarer, Legendenbildung ist Tür und Tor geöffnet. Die Historikerin Elke Scherstjanoi hat sich dieser Thematik angenommen. In diesem Band erscheinen eine ganze Reihe Erzählungen sowjetischer Besatzer in unterschiedlichsten Funktionen, die von ihren jeweils ganz individuellen Erfahrungen und Erlebnissen mit den Deutschen in diesem Ostdeutschland handeln. Ergänzt werden diese Schilderungen durch eine reichhaltige Sammlung von historischen und häufig (zumindest hierzulande) unveröffentlichten Fotos aus diesen Jahren, die von sowjetischen und deutschen Fotografen gemacht wurden und ebenfalls viel vom damaligen „normalen“ Alltag zeigen. Ein ungewöhnlicher Blick aus einer ungewohnten Perspektive auf letztlich friedenstiftende, menschliche Begegnungen vor 75 Jahren. |
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